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Coronatests, QR-Codes und Fiebermessungen

Corona // Fakten // Insights

Hinter den Kulissen // Condor Redaktion // 25. August 2020

Fliegen unter Corona: Der neue Alltag in Zeiten der Pandemie 

Seit Ende Juni gibt es am Flughafen Frankfurt eine Teststation für Reisende. Für unsere Kollegen, die sich am Flughafen um die Abläufe kümmern (= Bereich Ground Operations) bedeutet dies massive Veränderungen im Arbeitsalltag. Es geht nicht mehr nur darum, dass Flüge pünktlich abheben können und die damit verbundenen Prozesse zu koordinieren, sondern von jetzt auf gleich völlig neue Prozesse zu etablieren. So eiht Fliegen unter Corona aus:

Wir haben Özgül Atmaca, Head of Ground Operations und Maike Hülsen, Innovation Lead Customer Operations gefragt, wie ihr neuer Alltag mit den veränderten Prozessen aussieht.

Der neue Alltag: Mund-Nasenschutz-Pflicht an Bord unserer Condor Flugzeuge

Frage: Corona hat unseren Alltag verändert – euren aber ganz besonders. Welche Prozesse haben sich seit dem Ramp Up (=Neustart nach dem Lock-down) verändert?

Özgül Atmaca: „Der Ramp Up war eine Herausforderung – aber die sind wir im Operations Bereich gewöhnt! Anfangs konnte man nicht vorhersehen, wie viele Gäste tatsächlich zum Flug erscheinen würden.

Neue Abstandsregeln beim Check-in

Fliegen unter Corona: Neue Bestimmungen in den Zielgebieten und an den Flughäfen

Als dann immer mehr Länder öffneten, hatte jede Destination auch ihre eigenen Bestimmungen, von Fieber messen für Italien bis hin zum QR-Code für Griechenland. Außerdem haben sich natürlich die Prozesse grundsätzlich geändert: Abstandsregelung am Check-in und am Gate, beim Einsteigevorgang, spezielle Ansagen und neue Maßnahmen im Bereich Flugzeugreinigung.

Auch am Flughafen ist ein Mund-Nasenschutz Pflicht

Flugsicherheit und Kundenzufriedenheit haben wir schon immer groß geschrieben. In der Umsetzung gab es durch Corona jedoch Anpassungen. Wir können stolz darauf sein, dass wir im Operations Bereich gut aufgestellt waren, so dass wir an die existierenden Verfahren, mit neuen und aufwendigen Verfahren andocken konnten.“

Frage: Was ist die größte Herausforderung beim Fliegen unter Corona?

Maike Hülsen: „Die Schnelligkeit, mit der sich Dinge ändern, und der Umfang der Konsequenzen. Jedes andere Projekt würde man sorgfältig planen und entsprechend vorbereiten. Auf Corona kann man sich nicht vorbereiten: Hier ist bei jeder Änderung sofortiges Entscheiden und Handeln gefragt.

Wird ein Land zum Beispiel zum Risikogebiet erklärt, gilt dies in der Regel ab sofort – auch für das Flugzeug, was in Mallorca schon gestartet ist und in eineinhalb Stunden in Deutschland landet. Beim Abflug war Mallorca noch kein Risikogebiet, bei der Landung schon. Im Idealfall können wir die Gäste vor Ort informieren, Einreisedokumente müssen dann ab sofort kontrolliert werden. Genauso wie die Desinfektion und Reinigung der Flieger auf der Stelle weiter verschärft werden muss.

Fliegen unter Corona: Jedes Land hat seine eigenen Regeln

Hinzu kommt, dass es keinen Standard gibt, sondern jedes Land seine eigenen Regelungen und Vorschriften hat. Wir als Fluggesellschaft müssen diese alle kennen und sicherstellen das kein Durcheinander entsteht. Und mit einem Verstoß gegen die geltenden Regeln ist nicht zu spaßen, da drohen empfindliche Strafen.“

Genauso wie das Boarding findet das Deboarding nun nach Sitzreihen statt

Frage: Wer schreibt vor, wie unsere Prozesse als Fluggesellschaft sein müssen, und in welchem Zeitrahmen geschieht das? Wie lange brauchen wir, um das umzusetzen?

Maike Hülsen: „Neben der Einreiserichtlinien der verschiedenen Länder richten sich unsere Maßnahmen nach den Vorgaben der EASA (=European Union Aviation Safety Agency). Condor hat unglaublich schnell reagiert: Nach der Veröffentlichung der Vorschriften hatten wir Anfang Mai innerhalb von nur einer Woche ein fertig verabschiedetes Maßnahmenpaket auf dem Tisch.

An dessen Umsetzung waren nahezu alle Fachbereiche beteiligt. Eine riesige Leistung, vor allem wenn man bedenkt, dass dies mitten im Lock-down und ausschließlich per Telefon koordiniert wurde. Das war und ist echter Condor Spirit!“

Frage: Wie könnt ihr auch im In- und Ausland Herr der Lage bleiben?

Özgül Atmaca: „Eine Pandemie bringt die Tatsache mit sich, dass Länder und deren Bevölkerungen gleichermaßen betroffen sind und den behördlichen Auflagen auch im eigenen Interesse nachkommen müssen. Das hatte den Vorteil, dass alle Geschäftspartner gleich wussten, worüber wir sprechen und wie unsere Erwartungen sind.

Alle sitzen im selben Boot

Alle haben dieselben Herausforderungen, so etwas eint auch, denn letztlich sitzen wir alle im selben Boot. Condor wird an vielen Stationen im Ausland ganz besonders unterstützt, weil die Zusammenarbeit so unkompliziert und konstruktiv verläuft.“

Auch am Gepäckband gilt: Abstand halten

Frage: Wie ist die Rückmeldung der Passagiere?

Maike Hülsen: „Die Passagiere geben wirklich überwiegend gutes Feedback. Und einige Prozesse klappen auch wirklich überraschend gut: Seit Jahren wird nach jeder Landung gepredigt, die Gäste mögen bitte sitzen bleiben – und es gibt immer diejenigen, die schon ihren Koffer aus dem Gepäckfach kramen, obwohl die Flugzeugtür noch nicht mal offen ist. Heute bleiben die Gäste sitzen, bis ihre Reihe aufgerufen wird. Es werden sogar Wünsche an uns herangetragen, einige der veränderten Prozesse auch über die Dauer von Corona hinweg beizubehalten, weil sie so gut funktionieren.“


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