Mein Tag beginnt, wie bei den meisten Menschen auch, mit einer großen Tasse Kaffee …ähm Kerosin für den Tag. Es ist 4:00 Uhr und habe meine Parkposition auf dem Vorfeld eingenommen. Gleich geht es nach Mallorca!
Heute Nacht wurde ich – wie üblich – von der Condor Technik durchgecheckt. Das mag ich, weil ich neben zum Beispiel einem Filterwechsel oder der Schmierung von wichtiger Hydraulik, auch immer noch eine Streicheleinheit von den Technikerinnen und Technikern bekomme. In den frühen Morgenstunden habe ich mich dann gut gelaunt auf den Weg zur Arbeit gemacht. Ich trage ja jetzt Streifen und ich muss sagen: Es stimmt, wer Streifen trägt, hat einfach gute Laune!
Mein Arbeitsweg ist zum Glück nicht so lang: Es geht einmal quer über den Frankfurter Flughafen und jetzt bin ich bereit. Bevor meine heutigen Gäste einsteigen, kommt zuerst die Crew an. Der Kapitän nimmt mich wie immer vor Abflügen erstmal genau unter die Lupe: Er begutachtet mich von außen und überprüft den Zustand meiner Triebwerke, des Fahrwerks, der Reifen sowie meinen gesamten Flugzeugrumpf inklusive Flügel und Passagiertüren. Die anderen Kollegen nehmen sich derweil mein Inneres vor. Sie prüfen, ob das richtige Essen und alle Getränke beladen wurden und gehen ihre Checklisten durch.
Ich lasse meinen Blick schweifen und sehe, dass auch schon einige Gäste da sind, die versuchen, an den Fensterscheiben des Flughafens ein Bild von mir zu erhaschen – mein neuer Streifenlook scheint zu überzeugen! Seit ich dieses Outfit trage, zücken viele ihre Kamera und machen ein Foto von mir. Während ich versuche, den Bauch einzuziehen, fällt mir ein, dass ja noch gar keine Koffer in meinem Bauch sind. Also lege ich ein Lächeln auf und spüre, wie an diesem frühen Sommermorgen hinter mir die Sonne aufgeht. Meine Streifen strahlen im Sonnenlicht und ich bin mir sicher, dass ich vor dieser Kulisse bestimmt ein Insta-Post wert bin. Folgt Condor gerne auf Instagram und Facebook, um mehr Fotos von unserer gestreiften Familie zu sehen.
Nachdem ich alle Ansprüche meiner Kollegen an Bord erfüllen konnte, das Gepäck Platz in meinem Bauch gefunden hat und das Boarding completed ist, sind wir ready for take off. Der zweistündige Flug nach Palma de Mallorca ist meine liebste Schicht, weshalb meine Streifen heute nicht nur von außen leuchten. Ich liebe den Anflug auf die Insel! Und in Mallorca treffe ich garantiert auch ein paar Brüder und Schwestern von mir, zum Beispiel Boeing 757 oder Airbus A320. Ich bin gespannt, wie viele davon heute auch gestreift sind! Wenn wir nebeneinanderstehen, freuen sich die Gäste, aber auch die Condor-Kollegen vor Ort und natürlich die Crews. Wie toll das erst wird, wenn wir alle gestreift sind!
Doch es bleibt keine Zeit, weiter meinen Gedanken nachzuhängen, denn nach einem schnellen Turnaround in Mallorca, in dem meine Gäste aussteigen und neue Gäste einsteigen, alle Koffer erst aus- und andere Koffer wieder eingeladen werden und ich einmal durchgesaugt und meine Kabine gereinigt wird, heißt es Goodbye Malle und Hello Germany again.
Da ich in PMI mit meiner Nase am Flugplatzgebäude stehe, wird zunächst ein Pushback durchgeführt. Das heißt, ein Flugzeugschlepper hilft mir dabei, auszuparken und mich dabei zu drehen, da mir das Rückwärtsfahren etwas schwerfällt.
Der Rückflug vergeht wie alle meine Einsätze wie im Flug. Ich bin happy, dass ich auch auf dem Weg zurück nach Deutschland in Zusammenarbeit mit meinen Kolleginnen und Kollegen eine super Leistung erbracht habe und wir nur eine Verspätung von 5 Minuten verzeichnen müssen. Unterwegs war viel los auf der Flugautobahn kurz vor Frankfurt!
Um 10:15 Uhr setzt mein Fahrwerk butterweich auf der Runway 25L auf. Einige Gäste klatschen. Das freut meine Kolleginnen und Kollegen und mich immer sehr, denn wir wollen, dass unsere Passagiere zufrieden sind.
Meine Schicht heute ist nach der Landung aber noch lange nicht zu Ende – für mich gab es eine kleine Planänderung und ich springe für meine Schwester Airbus A321 ein, die in Griechenland aufgehalten wurde. Aber das macht mir nichts aus, wir sind hier ja alle eine Familie und natürlich helfen wir uns gegenseitig.
Ich freue mich auf meine nächste Crew und die Gäste, die ich später nach Sardinien fliegen werde. Und mit etwas Glück kann ich dort während des Anflugs gestreifte Sonnenschirme am Strand sehen – das lässt mein kleines, gestreiftes Condor-Herz höherschlagen.