Der Wecker klingt an diesem Mittwochmorgen um 01.45 Uhr. Während die meisten Menschen zu dieser Uhrzeit tief schlafen oder vielleicht sogar erst ins Bett gehen, ist der Arbeitstag für die Frühschicht der Station Düsseldorf bereits in greifbarer Nähe – und an diesem Morgen auch für mich; als Mitarbeiter der Kommunikationsabteilung in Neu-Isenburg begleite ich, Paul, zusammen mit meiner Social-Media-Kollegin Christine, einen Morgen lang die Arbeit der Station DUS.
02.30 Uhr: Hallen menschenleer, im Stations-Büro wird gearbeitet
Um 02.30 Uhr unterdrücke ich mir das zweite Gähnen und betrete die Flughafen-Halle. Viel Betrieb ist nicht, lediglich eine kleine Reisegruppe hat sich vor den Condor-Schaltern versammelt und kann die Kofferabgabe offensichtlich kaum erwarten.
Während die meisten Geschäfte zu dieser Zeit noch geschlossen haben, ist im Condor-Stationsbüro bereits reger Betrieb: Stationsleiterin Maren und Duty-Manager Thorsten widmen sich der ersten großen Aufgabe: Besprechung des Tages!
Sind alle Maschinen da und auf Position? (check) Wie viele Gäste werden erwartet? Gibt es unbegleitete Kinder? Sind Tiere mit an Bord? Haben Gäste Mobilitätseinschränkungen angegeben, auf die geachtet werden muss? Diese und weitere Fragen werden gemeinsam durchgegangen und beantwortet. Es sind Sommerferien, sowohl in Nordrhein-Westfalen als auch in fast ganz Deutschland, und die Urlaubsfreude ist überall spürbar.
Hauptaufgabe der Station: managen und monitoren
Die Hauptaufgaben der Station bestehen darin, den Condor-Flugverkehr in DUS zu managen und Abläufe zu monitoren. Die Mitarbeitenden der Station sind erste Ansprechpartner bei Rückfragen, reagieren auf Verzögerung im Betriebsablauf und unterstützen beispielsweise auch beim Boarding. Insgesamt besteht das Team in DUS aus 7 Personen, 5 Vollzeit-Mitarbeitenden und 2 Werkstudenten.
03.15 Uhr: Raus geht es in die Halle
Nach einem schnellen Kaffee geht es raus in Halle B, denn mit Malaga, zweimal Palma de Mallorca und Rhodos (einmal A320, zweimal A321 und einmal B757) wird der „Condor-Morgen“ eingeläutet.
Zu der kleinen Reisegruppe von 02.30 Uhr haben sich mittlerweile einige Familien aus den Niederlanden gesellt, die augenscheinblich ebenfalls bereit zur Kofferangabe sind. Ich erfahre: Der große Ansturm steht zu diesem Zeitpunkt noch aus, denn die Bahn, die das Terminal mit dem Fernbahnhof sowie den Parkplätzen verbindet (SkyTrain) fährt erst ab 03.45 Uhr – um 4 Uhr ist dann wie prophezeit die Halle voll.
Während die Check-in-Counter langsam starten und auch die Gepäckabgabe losgeht, übernimmt Thorsten routiniert das Lining – die Gäste folgen ihm bereitwillig. Währenddessen beobachtet Maren die Lage von den „Taggomaten“ aus (dort erstellen eingecheckte Gäste ihr Baggage-Tag) und unterstützt dort geduldig bei Fragen der Gäste.
Rundgang in der Halle
Weiter geht es in Halle C. Auch dort befinden sich Check-in-Counter für Condor und auch dort stellt Thorsten das Linining – mit Erfolg. In wenigen Minuten gibt es „geordnete Verhältnisse“.
Stippvisite im ACC
Weiter geht es im Airport Control Center, dem ACC. Dort hält eine Person für Condor die Stellung, hat das Vorfeld im Blick und kann bei Unregelmäßigkeiten schnell als Teil der Informationskette fungieren. Außerdem wird der jeweilige Folgetag im Auge behalten und entsprechend geplant.
Preparations für Condor-Flug DE1774
An diesem Morgen gibt es auch aus dem ACC „grünes Licht“ – alles läuft zur vollen Zufriedenheit! Also geht es für uns in den Sicherheitsbereich und schnellen Schrittes zu Gate B25. Dort wartet bereits Condor-Flug DE1774 auf die Gäste – und andersherum.
Bevor das Boarding beginnt, checken Maren und Thorsten den aktuellen Stand des Fliegers direkt „live“ auf dem Vorfeld. Läuft die Gepäck-Beladung? Läuft die Betankung? Ist der Ramp Agent ready? Auch hier keine Beanstandungen! Währenddessen ist Thorsten am Telefon, denn: Neben Palma muss auch der Überblick über die weiteren, fast parallel geplanten Flieger behalten werden.
Um 5.15 Uhr kann das Boarding starten. Maren unterstützt, druckt Bordkarten aus und steht für Fragen zur Verfügung.
Trotz der klassischerweise hektischen Situation laufen alle Prozesse routiniert ab.
Boarding completed! Ich stoppe die Zeit und bin überrascht: Nach lediglich 16 Minuten sind alle Gäste an Bord.
DE1622 mit Boarding-Verzögerungen
Kurz kann durchgeatmet werden, doch dann geht es mit Thorsten weiter zu Condor-Flug DE1622 (der um kurz vor 6 nach Rhodos starten soll). Also los zu Gate B75. Thorsten läuft schnellen Schrittes voran und biegt in den Fahrstuhl ab – ich kann kaum Schritt halten.
Vor dem Gate hat sich eine kleine Schlange gebildet; Thorsten öffnet sofort einen weiteren Boarding-Point und ich kann zusehen, wie sich die Schlange innerhalb weniger Minuten auflöst – auch dieser Flieger ist also ready!
Fahrt zur CTG
Weiter geht es zur Condor Technik (CTG). Die Zusammenarbeit mit den Kolleginnen und Kollegen der Technik ist essenziell, insbesondere natürlich, wenn es um Reparaturen und die Bereitstellung von Fluggeräten geht. An diesem Tag ist viel Betrieb in der Halle: An der A321 D-AIAC wird gearbeitet und die A321neo D-ANLA (die an diesem Morgen außerhalb der Halle steht) wird für ihren kommerziellen Erstflug vorbereitet.
Kurze Verschnaufpause – und Zeit für eine Bilanz
D-ABOL beendete den Früh-Peak und es ist Zeit für einen kurzen Ausflug zum Bäcker und anschließenden Treffen im Stations-Büro. Die Bilanz des Morgens: 9 Condor-Flieger starteten bis 6.25 Uhr aus Düsseldorf. Ein ganz normaler Ferienmorgen in DUS!
Während ich den frühen Tagesbeginn deutlich spüre und mich langsam in Richtung Hessen verabschiede, startet der Tagesdienst mit Duty Managerin Patrizia und Werkstudent Linus. Um 9 Uhr steht noch ein Call mit dem Handling-Agenten auf der Agenda und anschließend folgen zwei weitere Flieger nach Palma, bis auch für Maren und Thorsten langsam der Feierabend eingeläutet wird.